Sonntag, 7. Juli 2013

Béal Feirste - die ehemalige Hauptstadt der "troubles" ist auf dem Weg zum "Hibernian Rio"



Béal Feirste ist der irische Name von "Belfast", die seit der Teilung der Insel Irland zur Hauptstadt des britischen Nordens wurde. "Béal Feirste" bedeutet übrigens "Mündung des Fjordes". 1177 befestigten die Normannen unter John de Courcy den Ort mit einer Burg, aber schon hundert Jahre später war der Ort in der Hand der gälischen Ulster-Fürsten O'Neill. Bei der Kolonialisierung wurde das Gebiet Sir Arthur Chichester aus Devon zugeschlagen, der als "Earl of Donegall" das Gebiet sogleich mit Schotten und Engländern besiedelte. Bis zur Katastrophe der auf Harland & Wolff gebauten Titanic boomte die Stadt, doch dieses Ereignis leitete den Niedergang ein, nur noch einmal unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg, in dem die Maschinen noch einmal auf Hochtouren liefen und 170 Schiffe vom Stapel liefen und andere Kriegsgeräte produziert wurden. Mehr als die Hälfte der Gebäude von Belfast wurden durch deutsche Bomberstaffeln beschädigt oder zerstört, mehr als tausend Menschen fanden den Tod. Erst mit den "Troubles", den Unruhen zwischen Protestanten und Katholiken, besann man sich wieder auf die Stadt. Die Fremdenverkehrswerbung verspricht, Belfast zu einem "Hibernian Rio" zu machen ("Hibernian" ist die lateinische Bezeichnung für Irland). Und wenn man bei Sonnenschein durch die Stadt läuft, kann man sehen, dass man hier auf dem besten Wege ist. Wir haben keine Ahnung, wie Belfast im Regen ist, aber bei Sonnenschein betrachtet könnte man sich hier niederlassen. Eine wunderschöne europäische Stadt.

Béal Feirste (Belfast), 5. Juli 2013, Oteriwutaban

P.S. Die Ressentiments zwischen Protestanten und Katholiken, die vielerorts eigentlich Ressentiments zwischen Briten und Iren sind, werden inzwischen humorvoll ausgetragen. T-Shirts mit diesem Aufdruck kann man in Belfast für 9 Pfund kaufen: 

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